Im Jahre 1999 wurde zum 75-jährigen Jubiläum eine Chronik als Monographie herausgegeben. Dieses Buch diente als Grundlage für die nachfolgende Zusammenfassung. Für detailiertere Informationen möchten wir auf unser Buch verweisen.
1933:Als Anfang der dreißiger Jahre durch den allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang und die finanzielle Belastung
der Kolpingsfamilie durch den Bau des Kolpinghauses die Finanzierung eines Dirigenten nicht mehr möglich ist, übernimmt 1933
Philipp Müller die Leitung der Kapelle und bringt sie bis 1934 auf einen beachtenswerten Leistungsstand.
1934: Dieses Jahr bringt der Kolpingsfamilie große Schwierigkeiten durch die NSDAP. Als konfessioneller Verein
kann die Kapelle nicht Mitglied der Reichsmusikkammer sein; offiziell hat sie keine Daseinsberechtigung mehr.
Passiver Widerstand der Musiker vereitelt den Versuch, eine SA-Kapelle daraus zu machen. Ihr Wirken bleibt zunächst
auf den kirchlichen Raum beschränkt. Später spielt sie zwar wieder bei KdF-Veranstaltungen, darf aber nicht unter dem
Namen Kolping-Kapelle auftreten.
1939 –1945: Während des zweiten Weltkrieges schmilzt die Zahl der Mitglieder auf vier zusammen. Gespielt wird mit
Unterstützung auswärtiger Musiker, die ihrerseits auf die Mithilfe der Lorcher rechnen können.
1977: Am 23. Juni wird auf der Generalversammlung das Amt des 1. Vorsitzenden vom Dirigentenamt getrennt.
Da sowohl die Zahl der der Musiker als auch die Zahl der Auftritte ständig wächst, wird der Dirigent Gisbert Barth
von den Verwaltungs- und Organisationsaufgaben befreit. 1. Vorsitzender wird Helmut Zachriat.
Im gleichen Jahr bis zum 07. Oktober 1978 probt die Kapelle im ehemaligen Turnsaal der Lorcher Schule,
weil in dieser Zeit das Kolpinghaus renoviert und neu ausgebaut wird.
1979: Die Uniform der Kapelle wird durch eine Weste vervollständigt.
1980: Vom 13. bis 15. September werden zusammen mit den Musikfreunden der Lorchhäuser Blaskapelle zum ersten Mal
die „Wisperstädter Volksmusiktage“ ausgerichtet. Sie sollen nach Vorstellungen der beiden Vereinsvorstände
in Zukunft die Lorcher Kerb beleben.
Zeitungsausschnitte zu den Wispertädter Volksmusiktagen
1981: Wegen starker beruflicher Belastungen legt Helmut Zachriat bei der Generalversammlung sein Amt nieder.
Zum neuen 1. Vorsitzenden wird Hans-Josef Fuchs gewählt.
1982: Am „Schwerdonnerstag“ spielt zum 1. Mal eine Tanzmusikbesetzung der KKL bei der „Kolping-Fassenacht“.
Am 23. Oktober umrahmt die Kapelle die Theateraufführung der Laienspielschar der Kolpingsfamilie. Beide Ereignisse
im Kolpinghaus werden zu einer ständigen Einrichtung.
Im Dezember wird für ein selbst entworfener Wappenteller aus Zinn angeschafft.
In der Zeit vom 17.03. bis 01.04. produziert die KKL in der Bundeswehrhalle eine Musikkassette und Schallplatte mit dem Titel
„KKL – International“, um ihren Leistungsstand im 60. Jubiläumsjahr zu dokumentieren.
Außerdem wird die Kapelle in diesem Jahr komplett mit neuen Uniformjacken bestückt.
Zusammenfassend kann man heute feststellen, dass sich die Kolping-Kapelle Lorch mit fast 50 Musikern unter ihrem Dirigenten
Gisbert Barth auf ein musikalisches Niveau emporgearbeitet hat, das den Vergleich mit keiner anderen Laienkapelle zu scheuen braucht.
Sie ist nicht zuletzt darum mittlerweile auch weit über die Grenzen des Rheingaus bekannt und beliebt.
Vom 08. – 10. September wird im Festzelt auf der Lohwiese das 60jährige Jubiläum gefeiert. Zahlreiche befreundete Kapellen
tragen zum Programm bei. Dies waren die Feuerwehrkapelle Spay, der Posaunenchor Bornich, die Kolping-Kapelle Kamp-Bornhofen,
die Hallgartener Feuerwehrkapelle, der Musikverein „Rheinstein“ Trechtingshausen, die Stadtkapelle Oestrich, die Winzerkapelle Rüdesheim,
die Feuerwehrkapelle Dahlheim, die Lorchhäuser Blaskapelle, die Kapelle „Niederwald“ Rüdesheim, die Blücherkapelle Dörscheid.
Im Jubiläumsjahr gründet sich die Big Band der Kolping-Kapelle unter der Leitung von Karl-Georg Glaßner. Mit 5 Saxophonen, 4 Trompeten, 4 Posaunen, Bass, Gitarre, Klavier und Schlagzeug setzt sich die Big-Band in ähnlicher Weise wie die Big-Bands der Swing-Ära zusammen.
Im Rahmen des traditionellen Maikonzertes wird das 70jährige Jubiläum gefeiert.
Da das Kolpinghaus zu diesem Zeitpunkt nicht bewirtschaftet ist, wurde die Bewirtschaftung unter
der Leitung von Albert Kolz und Markus Zell selbst übernommen.
Die Big-Band löst sich leider wieder auf.
Unsere diesjährige Wochenend-Tour geht nach Bad Blankenburg in Thüringen. Wir besichtigen
u.a. die Wartburg und erfreuen uns daran, dass unser Burgführer den Namen G. Barth trägt. Ein weiterer
Besichtigungspunkt sind die Saalfelder Feengrotten.
Die Kolping-Kapelle nimmt am 21. und 22. Februar ihre zweite CD mit dem Titel „Wo die Musik erklingt“ in der Aula der Wisperschule auf.
50 Musikerinnen und Musiker im Alter von 12 bis 75 Jahren waren bei der Aufnahme dabei.
Josef (Seppel) Happ wird für seine 60jährige aktive Mitgliedschaft in der Kolping-Kapelle geehrt.
Vom 07. – 11. Mai 1997 feiert der Verein für Deutsch Französische Freundschaft zwischen Lorch und St. Benoit / Ligugé sein 20jähres Bestehen
in den Partnerstädten in Frankreich. Auch die Kolping-Kapelle war mitgereist um an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Bei der Leistungsschau
„Expo 1997“ brachte die Kapelle ihr Repertoire - umrahmt von den Messeständen aller Partnergemeinden – zu Gehör. Gemeinsam geht es ins
Futusroscope, einem Freizeitpark in Frankreich, der sich mit den Medientechnologien der Zukunft beschäftigt. Auch ein Stadtrundgang in Poitiers
steht auf dem Programm, bevor beim offiziellen Akt zur 20jährigen Städtepartnerschaft zehn Lorcher Weinstöcke gepflanzt werden.
Erstmals findet auf Anregung von Helmut Zachriat – der einen Tipp des Jahrgangs 1957 / 58 dazu erhalten hatte - im Rahmen der Lorcher Kerb
ein Treffen der ehemaligen Kerbejahrgänge beim Frühschoppen im Festzelt statt.
Ende September geht es in die Heimat von Helmut Zachriat, auf die Insel Fehmarn. Geschlafen wird im Landschulheim, streng getrennt
nach Männlein und Weiblein. Morgens um 08:00 h erfolgt ein Weckzug durch Lemkenhafen. Später am Tag geht es mit der Butterfahrt nach Dänemark.
Am Abend spielen wir vor ca. 400 Gästen in einer Scheune zum Oktoberfest auf. Hier dürfte auch die Geburtsstunde der späteren
„Lorcher Schlossbergmusikanten“ erfolgt sein.
Im Oktober haben wir erneut einen Fototermin, diesmal für unser bevorstehendes 75jähriges Jubiläum.